Samstag, 30. Dezember 2006

vorsätzlich

"Neujahrsvorsätze sind Startschüsse für Rennen, die sowieso nicht stattfinden."
Hansjörg Bahl

Fragte man einen Palindrom-Fan, was er sich fürs neue Jahr vornimmt, würde der vielleicht nur breit grinsen und gelassen abwinken. Scheinbar nagt der Zahn der Zeit nämlich nur sporadisch an ihm. Das palindrome Kalendergebiss hat jedenfalls etliche Lücken ;) Und in einer solchen befinden wir uns gerade. Nach 2001 und 2002 kommt das nächste Jahr, in dem ein 8stelliges Palindrom-Datum möglich wird, erst wieder 2010. Da bleiben also noch 3 Normal-Jahre. Schonzeit? Schön wärs! Das reicht gerade mal so, einen palindromen Roman zu vollenden ;) Und genau das habe ich mir für das kommende palindrome Neujahr fest vorgenommen. Noch ist völlig offen, wer dabei eher schlapp machen wird - ich oder die Sprache. Die spannende Frage ist ja, ob sie überhaupt soviel Stoff hergeben wird. Nach 1000 verketteten Wörtern zeigt sie jedenfalls noch keine Ermüdungserscheinungen. Ich schon etwas ;) Da braucht es Wegmarken, sich weiter voranzuschleppen. Bleiben wir beim "Rapunzel-Phänomen" sähe das zur Zeit so aus:

Und die Engländer? Tja, kaum auszudenken - sie aus dem Guinness-Buch zu drängen, nähme dann noch 4 weitere Jahre in Anspruch. Das ist der Unterschied zwischen Weltumrundung und Mondlandung: in Expeditionsfragen halte mich dann doch eher für bodenständig ;)

Samstag, 16. Dezember 2006

Schein-Bares II: 4 aus 11

Wo stecken sie denn nun alle - die angeblich so wandelbaren Palindrom-Zahlenreihen auf den Euro-Scheinen? Wieder hab ich nur einen abbekommen mit einem Vierer-Fragment der 7:
Genau das hatte ich doch vor einem Monat schon einmal ;) Ein reiner Zufall? Natürlich - oder würden Sie glauben, dass sich in den Seriennummern Geheimbotschaften verbergen könnten? Ein zahlenmystischer Botenstoff etwa? Dann hätten wir es hier vielleicht mit einem penetranten Glückshormon zu tun, wie ein Blick in Penny McLeans "Numerologie und Schicksal" verrät. Dort schreibt die Zahl 7 im Selbstporträt u.a. Folgendes:
"Ich bin der Meister der verwirrten Sinne und der Trost des Chaos. Ich gehe nicht umher und quäle meine Umgebung mit Fragen, sondern ich gebe die Antworten. [ ]
Ich bin der Meister des Glücks. Ich bin die SIEBEN!"
Offenbar hat die EZB aber solchen kabbalistischen Emanationen wirksam einen Riegel vorgeschoben ;) Alle Euro-Scheine sind nämlich in ihren Seriennummern numerologisch nivelliert. Probieren Sie es ruhig einmal aus! Beginnen Sie links beim führenden Buchstaben und ermitteln dessen Platz im Alphabet. Summieren Sie diesen dann mit allen folgenden Nummern. Sie erhalten schließlich ein Ergebnis, dessen einstellige Quersumme überall und immer gleich ist. In diesem Fall ist X der 24. Buchstabe: 24 + 1 + 5 + 6 + 0 + 2 + 2 + 7 + 7 + 7 + 7 + 3 = 71 = 8. Voilà! Wenn schon okkult, dann: Warum eigentlich die 8?

Sonntag, 10. Dezember 2006

Mo(nu)ment mal!

Palindrome sind ja vielleicht so etwas wie in die wallende Lockenpracht des Alphabets geflochtene Glückssträhnchen, bei denen es ausschließlich um Kunstfertigkeit geht. Wäre da nicht das Rapunzel-Phänomen ;) Das Bemühen also, einer in Isolationshaft genommenen Sprache auch noch möglichst lange Wortzöpfe abzuringen. Im internationalen Vergleich könnte das dann so aussehen:




















1. Teemu Paavolainen "Pitkä palindromi": 49363 Buchstaben
2. Tadeusz Morawski "the longest palindrome": 32213 Buchstaben
3. Will Thomas "A Gassy Obese Boy's Saga" : 16983 Buchstaben
4. Georges Perec "Le Grand Palindrome": 5170 Buchstaben
5. Herbert Pfeiffer "Plaudere, du Alp II": 1806 Buchstaben

Ich stütze mich hier bewusst nur auf frei im Internet zugängliche Texte, bei denen sich die Buchstabenzahl ermitteln lässt. Da die Wortlängen in den Sprachen stark variieren, ist das m.E. die einzig verlässliche Vergleichsbasis. Dabei unberücksichtigt blieben maschinelle Sequenzierungen wie die von Peter Norvig und zwei vergriffene Palindrom-Bücher: David Stephen "Satire:Veritas" und Lawrence Levine "Dr. Awkward and Olson in Oslo". Letzteres soll in einer Größenordnung von 100000 Buchstaben liegen. Wäre das irgendwie verifizierbar, gebührte in dem Fall natürlich der englischen Sprache der Sieg. Das kann den Deutschen herzlich egal sein: unsere Muttersprache scheint in palindromer Hinsicht jedenfalls alles andere als haarwuchsfördernd. Oder fehlt es am Ende vielleicht nur an einem Verrückten, der sich lang genug die Haare rauft? Das lässt sich herausfinden ;) Mein Roman-Projekt ist jedenfalls gerade den Franzosen dicht auf den Fersen ...

Freitag, 1. Dezember 2006

Pimp my word: Dezember

Kalt und ungemütlich - der palindrome Dezember nimmt die Jahreszeit offenbar etwas ernster als der natürliche ;) Das Satellitenbild zeigt das Dilemma: rebmezeD. Das vorherrschende Tiefdruckgebiet "me", das uns schon den ganzen November verregnete, hat sich leider nicht von der Stelle gerührt. Keine Aussicht auf Besserung also. Da hilft nur eins: Regenschirm auf und durch ...

Lebensmut: adrenal pro Verb-Mitesser [predated].
Angebeteter Fontanelle Bildnerei: Dezember!
Ohne diese Treue-Homedress-Überhänge Leben Höhe gebar.
Gebliebenes: Elegie-Lego & meditative Vita-Tide-Mogelei, gelesene.
Beil begrabe. Gehöhne = Beleg. Nähre Büßer-Demo!
Heuerte Seiden-Horeb [me] zedierend Libellen [@] Nofretete:
begnadet Aderpresse! Timbre-Vorplaner: Datumsnebel.