Freitag, 1. Juni 2007

Pimp my word: Juni

Im März hatte ich angedeutet, dass Wortkürze allein noch kein Garant für ein glückendes Palindrom sein muss. Der Juni demonstriert das auf eindrucksvolle Weise: inuJ. Wie man das auch dreht und wendet oder zerlegt - es kommt irgendwie nichts Bekanntes geschweige denn lyrisch Anmutendes dabei heraus: Nujang - autonomer Bezirk in der chinesischen Provinz Yunnan, Nujoma - namibischer Politiker, Ainu - Ureinwohner Nord-Japans, Apokoinu - rhetorische Figur der Worteinsparung, Mardinu - Geburtsort von Mani (216-277 n. Chr.) in Babylonien. Oder hätten Sie's gewusst? Ich bis vor Kurzem auch nicht ;)
Man sagt Palindromen zwar nach, dass sie mitunter die Poesie eines Kreuzworträtsels hätten, aber man muss es ja nicht drauf anlegen ;) Bliebe also noch ein nuschelnder Aufseufzer:

Stahlhart Stieleis & Netztanga: Juni?
"Nu ja" gnatzten sie. Leitstrahl hat's.
oder der letzte Rettungsanker: Inu. Als Vorname oder japanisches Wort für Hund. Letzteres führt auf eine interessante Spur: steinerne Torwächterfiguren vor dortigen Tempeln, die "koma-inu" heißen (s. Abb.). Das ist zwar auch nicht unbedingt naheliegend, aber immerhin ein Hauch von Bedeutsamkeit:





Sit-in ihr einsetzt. Unsre Vermiedne
gern an Rekrut Anruf fortsetzte.
Juni-Amok. Notrufpanne: Fiesta-Lose.
Desolat. Seifennapf-Urton: "koma-inu".
Jetzt es troff Urnatur, kernanregende,

im Revers. Nutzt es nie? Rhinitis.