Sonntag, 9. Juli 2006

Das Wort im Sonntag

Umgekrempelt: gatnnos. Hier reißt wohl die Siegesserie der Palindrome beim Siebenkampf der Wochentage. Scheint, als müssten sie nach dem 2:0 heute die erste Niederlage einstecken. Gegen den biblischen Naturschutz kommt man beim Sonntag wohl nicht an. Dort heißt es: "Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage [ ] sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt."
Folglicherweise rührt sich der Sonntag kein Stück. Da hilft auch kein Griff in die Trickkiste und sei er noch so ausgeklügelt. Man könnte z.B. in Anlehnung an Kunstworte wie rock'n'roll versuchen, diese Konsonantenbarriere aufzubrechen: Spagat'n'Nostradamus? Schön wärs! Oder nach möglichen Leihgaben bei unseren Sprachnachbarn suchen. Die scheinen aber mindestens genauso arm dran, wenn nicht sogar schlimmer: dimanche (franz.), domenica (ital.), domingo (span./portug.), sunday (engl.), søndag (dän./norw.), söndag (schwed.), sunnuntai (finn.), sunnnudagur (isländ.), zondag (niederländ.). Wohin man auch blickt: ein Bild von Geschlossenheit. Sprachlich muss man sich wohl keine Sorgen um Stabilitätskritieren machen ;) Zumindest sonntags und was Palindrome anbelangt: Da ist die europäische Gemeinschaft ein uneinnehmbares Bollwerk. Und wer hat's erfunden? Na ja, die Römer zwar nicht, aber sie haben so einiges zu uns gebracht. Auch die Wochentage. Und nun kommt's: hätten die Germanen seinerzeit das Original behalten, wären wir jetzt stolze Besitzer eines Sonntagspalindroms: aus 'dies solis' würde 'Silos seid!' und alles wäre gut ...